Abheilung
Mögliche Probleme bei der Abheilung des Insektenstiches
Insektenstiche verursachen meist lokale Reaktionen – Rötung, Quaddeln und Juckreiz, die meist nach einigen Stunden spontan abklingen. Der falsche Umgang mit Insektenstichen kann das Abklingen der Beschwerden jedoch verzögern1 und zusätzliche Schwierigkeiten verursachen2.
Mehr dazu hier: “Insektenstich: Mögliche Komplikationen bei der Abheilung”
Entzündung
Entzündung der Einstichstelle als häufigste Komplikation
Ob Mücke, Biene oder Wespe – jeder Insektenstich hinterlässt eine winzige Hautwunde. Der Einstichkanal kann als Eintrittspforte für Bakterien dienen, die eine Entzündung von Haut und Bindegewebe herbeiführen können. Eine solche Entzündung äußert sich zunächst meist durch ein allgemeines Krankheitsgefühl3.
In diesem Text erfährst du, um welche Bakterien es sich handelt und wie gefährlich sie sind: “Insektenstich: Entzündung der Einstichstelle als mögliche Komplikation”
Infektionen
Wie häufig treten Infektionen in Folge eines Insektenstiches auf?
Durch einen Insektenstich können auch Krankheitserreger übertragen werden. Gerade in tropischen und subtropischen Regionen sind Stechmücken bedeutende Überträger von Krankheiten wie:
- Arbovirus-Erkrankungen, ausgelöst u. a. durch das Japan-Enzephalitis-Virus sowie die in Südeuropa verbreitete Gruppe der Sandfliegenfieberviren.
- Chikungunya-Fieber, das traditionell in Afrika und Asien vorkommt, 2013 durch starke Ausbrüche in Süd- und Mittelamerika Schlagzeilen machte und vereinzelt auch schon in Südeuropa aufgetreten ist.
- Denguefieber, das weltweit in tropischen Regionen vorkommt, 2017 aber auch zu einem größeren Ausbruch in Ägypten führte.
- Gelbfieber, das im tropischen Afrika und Südamerika verbreitet ist.
- Malaria, die überwiegend in Afrika vorkommt, durch Anopheles-Mücken übertragen wird und – anders als viele andere Tropenkrankheiten – nicht durch Viren, sondern Plasmodien verursacht wird.
- West-Nil-Fieber, das durch verschiedene, auch in Europa heimische Mückenarten übertragen werden kann.
Hierzulande treten derartige Krankheiten jedoch nur selten auf und sind in der Regel als importierte Infektion bei Reiserückkehrern auffällig – noch stellt die lokale Übertragung bislang eine absolute Ausnahme dar5. Durch den Klimawandel könnten jedoch die Fälle der in Deutschland erworbenen Infektionen künftig vermehrt auftreten bzw. zunehmen.
Weitere Informationen zu diesem Thema findest du hier: “Übertragen Insekten Krankheiten?”
Blutvergiftung
Blutvergiftung nach einem Insektenstich: Selten, aber ernstzunehmend
Bei ungewöhnlichen Beschwerden nach Insektenstichen vermuten die Betroffenen manchmal eine gefährliche Blutvergiftung. Hier ist jedoch zwischen der volkstümlichen Verwendung des Begriffs (gemeint ist eine Entzündung der Lymphbahnen) und der tatsächlichen Blutvergiftung (Sepsis) zu unterscheiden6.
In jedem Fall solltest du deine Symptome ärztlich abklären lassen, wenn du dich unwohl fühlst.
Mehr dazu hier: “Insektenstich: Blutvergiftung als mögliche Komplikation”
Quellen
Wissenschaftliche Quellen
[1] Jörg Schriever: Was sticht denn da? Mücken, Bienen, Zecken, Milben … In: Ars Medici 14 +15/2016, S. 666-670.
[2] D. Abeck, H. Cremer: Häufige Hautkrankheiten im Kindesalter. Klinik - Diagnose - Therapie. 3. Aufl., Springer-Verlag 2006, S. 131.
[3] Wilhelm Meigel, Andreas Plettenberg, Helmut Schöfer: Infektionskrankheiten der Haut. 3. Aufl., Georg Thieme Verlag 2010, S. 3-6.
[4] Dietrich Reinhardt: Therapie der Krankheiten im Kindes- und Jugendalter. 8. Aufl., Springer-Verlag 2007, S. 518.
[5] Robert Koch Institut: Infektionsepidemiologisches Jahrbuch meldepflichtiger Krankheiten für 2020. https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/Jahrbuch/Jahrbuch_2020.pdf?__blob=publicationFile Siehe insb. S. 50, 56, 66 f., 142 ff., 195, 198 f., 207.
[6] Füeßl, H.S. Akute Lymphangitis. MMW - Fortschritte der Medizin 158, 65 (2016). https://doi.org/10.1007/s15006-016-8384-9